200 Jahre Soleförderung in Bad Rappenau 1822 - 2022
Ein rundes Jubiläum soll iin diesem Jahr mit vielen Aktionen und vielen Beteiligten gefeiert werden. Bereits seit einigen Wochen planen der Heimat- und Museumsverein, die Bad Rappenauer Touristikbetrieb GmbH, Kulturamt, Stadtarchiv und Bauamt der Stadtverwaltung und weitere Beteiligte das 200-jährige Jubiläum der erfolgreichen Solebohrung in Bad Rappenau. Denn eines ist klar: Ohne das Salz, das Salineninspektor Rosentritt erstmals im September 1822 aus rund 175 Metern Tiefe aus dem Boden förderte, wäre Bad Rappenau heute nicht die Kurstadt, die wir kennen.
„1822 – 2022 – 200 Jahre Sole – die Geburtsstunde des Kurortes Bad Rappenau"
ist denn auch der Titel der vom Stadtarchiv konzipierten Ausstellung, die am 09.09.2022 im Rathaus eröffnet werden soll. Mit regelmäßigen Kurzführungen unter dem Motto „Wissenspause“ sowie geführten Rundgängen durch die Ausstellung und „Anekdoten“ kann man beim Besuch der Ausstellung, die bis 31.12.2022 zu sehen sein soll, viel Wissenswertes rund um die Geschichte der Kurstadt erfahren.
Führungen und Workshops für Schulen und Kindergärten
Begleitet wird die Ausstellung von Führungen und Salzsiede-Workshops für Kindergärten und Schulen, die das Stadtarchiv das ganze Jahr über beim Rathaus anbietet, um das Interesse der Kinder für das Jubiläum zu wecken. Für die (Grund-)Schulen werden Führungen durch die Ausstellung und daran anschließende Workshops organisiert. Schulklassen und Kindergartengruppen, die teilnehmen möchten, können sich ab Mitte Januar per Mail anmelden: stadtarchiv@badrappenau.de
„Tag der offenen Tür“ in der Salinenanlage mit Soleworschtessen am 11.09.2021
Mit Fest, Bewirtung und Infos zu Sole und Soleförderung geht es am Sonntag am historischen Ort, direkt bei den Solebohrhäusern weiter. Aktuell wird das historische Tretrad von der Firma Pflugfelder aus Bad Wimpfen saniert, damit der richtige Rahmen für das Jubiläum geschaffen wird. Im Frühjahr 2022 soll noch eine neue Grillstelle angelegt werden.
Gradierwerkkonzerte 14. - 17.09.2022
Dem Festwochenende schließen sich vier Konzerte auf der Volksbank-Kraichgau-Bühne am Gradierwerk - ebenfalls am historischen Standort im südlichen Salinenpark - an, organisiert von der BTB und bei freiem Eintritt.
- Mittwoch, 14.09.22: Grand Central Bigband; Jazz und Swing im Big Band Style
- Donnerstag, 15.09.22: Open Doors – The Choir
- Freitag, 16.09.22: Major Healey - The Wild Side of the Seventies; Glamrock für jedes Alter
- Samstag, 17.09.2022: Brenz Band; die musikalischen Botschafter für Menschen mit Behinderung
Die vier Gradierwerks-Konzerte wurden auch in die Veranstaltungsreihe 2022 - "Besondere Orte - besondere Momente. Performance an magischen Orten" - der Kulturregion Heilbronner Land mit aufgenommen.
Veröffentlichungsserie
Zusätzlich zu den Veranstaltungen ist eine Veröffentlichungsserie im Mitteilungsblatt, der Sole und den Online-Medien geplant. Diese soll verteilt über das ganze Jahr und teilweise anknüpfend an historische Daten an das Jubiläum erinnern.
Folge 0 - Chronik der Saline (laufend fortgeschrieben)
Folge 1 - Das Großherzogtum Baden, der Ort Rappenau und die Salzsuche
Folge 2 - Beginn der Solebohrung am 23.02.1822
Folge 3 - Der Großbrand auf der Saline im Jahr 1889
Folge 4 - Technische Neuerungen auf der Saline - die Sonnensalzanlage
Folge 5 - Mündliche Überlieferungen aus dem Salinenalltag - Kaminbau
Folge 6 - Mündliche Übelieferung aus dem Salinenalltag - Heizung Siedepfannen
Folge 7 - Vor 199 Jahren - 27. Mai 1923 - Der Bau der Salinenanlage beginnt
Folge 8 - Das Bad Rappenauer Sole-Freibad, erbaut 1935/1936
Folge 9 - Das Salinenwirtshaus, späteres Kurhotel
Folge 10 - Persönlichkeiten auf der Saline: Salineninspektor Rosentritt, Entdecker des Salzlagers


„Momentan fühlt es sich noch etwas komisch an, so ein Jubiläum und die ganzen Veranstaltungen zu planen“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Frei beim Pressegespräch Mitte Dezember, „aber wir sind optimistisch, dass wir im nächsten September wie geplant feiern können.“
Eigentlich ging es bei der Bohrung um die Suche nach dem lebensnotwendigen Speisesalz, und um die Behebung der Salzarmut im damaligen Großherzogtum Baden, machte Hauptamtsleiter Wolfgang Franke deutlich. Salzfunde im württembergischen Jagstfeld und im hessischen Bad Wimpfen gaben aber Anlass zur Hoffnung, in diesem Teil der Rappenauer Gemarkung ebenfalls fündig zu werden – was am 11.09.1822 tatsächlich gelang. Bereits ein Jahr später begann auch die Nutzung der vor Ort geförderten Sole als Heilmittel – der Kurbetrieb nahm seinen Ausgang, der bis heute zahlreiche Arbeitsplätze in Bad Rappenau sichert.
Natürlich ist noch einiges mehr in Planung – was genau, erfahren Sie im Laufe des Jubiläumsjahres.