Der Neckar bei Gundelsheim
Gundelsheim am Neckar

Gundelsheim - Deutschordensstadt

In der herrlichen Neckarflusslandschaft und in mitten der sonnenverwöhnten Weinberge liegt das malerische Städtchen Gundelsheim. Überragt wird die Deutschordensstadt nur von Schloss Horneck, dem größten Neckarschloss nach Heidelberg aus der Zeit des deutschen Ritterordens, das u.a. das Siebenbürgische Museum beherbergt. Die 1997 neu gestaltete Dauerausstellung gibt in 11 Räumen einen umfassenden Einblick in die Vielfalt der siebenbürgischen Kulturlandschaft im östlichen Mitteleuropa. Zu Aspekten wie Stadtkultur, ländlicher Alltag, Kirche, Schule und soziale Strukturen zeigt die Ausstellung Kunst (Gemälde, Grafik, sakrale Kunst), Kunsthandwerk (Goldschmiede, Keramik, Glas, Zinn), bäuerliches Handwerk, Trachten und Heimtextilien aus den verschiedenen Regionen Siebenbürgens im heutigen Rumänien.

Schiff vor Schloss Horneck
Schiff vor Schloss Horneck - Gundelsheim
Gundelsheim
Weinberge bei Gundelsheim

Bei einem Bummel durch die Altstadt stößt man im Schutz der mächtigen Stadtmauer auf die Spuren der Deutschmeister, sei es die Stadtkirche, das prächtige Gebäude der Apotheke im Renaissance-Stil, das ehemalige Rathaus oder das Schulgebäude von 1541. Naturfreunde finden rund um Gundelsheim ein wahres Wanderparadies und nach einem langen Fußmarsch findet man Stärkung in einer für diese Region typischen Besenwirtschaft. Angebote wie Weinwanderungen, Wein und Pralinenproben sorgen für einen kurzweiligen Aufenthalt. Im Stadtteil Böttingen, auf der Höhe des Michaelsberges, steht weithin sichtbar die St. Michaelskapelle. Sie ist vermutlich die älteste Kirche der Region. Nachdem Lorscher Codex schenkte der Presbiter Godefriedus am 8. Oktober 771 seinen gesamten Besitz an Landgütern sowie die Basilika, die er selbst erbaut hatte, dem Kloster Lorsch. Es handelte sich seinerzeit vermutlich um ein kleines Holzkirchlein. In der damaligen Zeit war es üblich, auf heidnischen Kulthöhen erbaute Kirchen dem Hl. Erzengel Michael als Schutzpatron anzuvertrauen. Wahrscheinlich wurde im 11. oder 12. Jahrhundert ein Kirchenneubau notwendig, da aus dieser Zeit nur der Kirchturm mit seinen romanischen Säulenfenstern erhalten geblieben ist. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des Kirchenschiffes. Der Chorraum mit seinem Kreuzgewölbe, dem Fenster und der Nische hinter dem Hauptaltar ist gotisch. Vor der Christianisierung befand sich an der Stelle, an der die Kirche steht, eine römische Opferstätte. Der rund 2000 Jahre alte Opferstein ist neben dem südlichen Seiteneingang der Kirche in eine Mauernische eingelassen. Die Opfersteininschrift lautet in der Übersetzung: "Jupiter, dem besten und höchsten, und der Königin Juno hat Caius Fabius Germanus, Benefizius des Konsularlegaten, für sich und die Seinigen das Gelübde freudig und gern erfüllt, wie sich's geziemt." In den Jahren 1996 bis 2000 wurde die Kirche innen und außen saniert. Sie ist mit dem PKW vom Stadtteil Böttingen, zu Fuß von Böttingen und Gundelsheim her kommend, zu erreichen.

Informationen: i-Punkt Gundelsheim, Tiefenbacher Str. 16, 74831 Gundelsheim, Tel. 06269/960, Fax 06269/9696, E-Mail: info(at)gundelsheim.de, www.gundelsheim.de.